Naturwunder in Deutschland – Elbsandsteingebirge & Bastei
Abenteuerliche Felsformationen, nebelüberzogene Täler und ein atemberaubender Ausblick auf das Elbtal – Wer schon einmal etwas vom Elbsandsteingebirge und der Bastei gehört hat, der weiß, dass man nicht weit reisen muss, um faszinierende Wunder der Natur erleben zu dürfen.

Bastei und Basteibrücke
Atemberaubend, romantisch, mystisch – es wirkt fast, wie aus einer anderen Zeit – Ein zerklüftetes Labyrinth aus Sandsteinfelsen ragt jenseits der Elbe in den Himmel und lädt mit seiner mystischen Gestalt dazu ein, abenteuerliche Pfade zu erkunden, die bereits vor Jahrhunderten Abenteuerlustige und Romantiker gleichermaßen in ihren Bann zogen.
Wanderwege führen vorbei an moosbewachsenen Türmen und versteckten Nischen, in denen das Licht der Sonne filigrane Farbschleier tanzen lässt. Im Frühling drängen sich zahllose Buschwindröschen und das Scharbockskraut in die Felsspalten. Im Herbst hüllt sich das Tal durch den Bestand zahlreicher, alter Rotbuchen (Fagus sylvatica) in ein feuerrotes Blättermeer, das im Kontrast zum kühlen, dichten Nebelschleier eine besonders magische Atmosphäre schafft.
Wer den Aufstieg zu den Felsen wagt, wird mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. Das Wetter spielt hier definitiv keine Rolle! Bei regnerischem, feucht-kühlem Wetter drängen sich dichte Nebelschwaden durch das Tal und sorgen somit für ein besonders mystisches Erlebnis. Bei vollem Sonnenschein lockt die weite Aussicht auf die Elbregion und der atemberaubende Blick auf die Elbe zum Träumen ein.

Geschichte und Entstehung
Doch auch die Geschichte der Region macht die Bastei so besonders: Bereits im 18. Jahrhundert suchten verschiedenste Künstler und Dichter hier den „Geist der Romantik“. Der Maler und Romantiker Caspar David Friedrich widmete diesem Naturwunder sogar ein eigenes Gemälde unter dem Namen „Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge“. Das Elbsandsteingebirge grenzt daher an den 115km langen Malerweg, der verschiedene Naturhighlights der Region miteinander verbindet.
Die bekannte Basteibrücke in der Gemeinde Lohmen entstand im 19. Jahrhundert. Bereits ab 1826 entstand zunächst eine knapp 77 Meter lange Holzkonstruktion über den fast vierzig Meter tiefen Klüften. Erst im Jahre 1850 wurde diese auf Grund von Baufälligkeit mit einer beständigen Sandsteinbrücke ersetzt. Über die Basteibrücke erreicht man auch die Felsenburg Neurathen, welche spannende in den Sandstein gemeißelte Räume enthält. Eine rekonstruierte Steinschleuder kann hier ebenfalls besichtigt werden.
Die sogenannten Schwedenlöcher, bezeichnen die klammerartige Felsenschluchten mit ihren vielen Treppen und Brücken. Diese runden das abenteuerliche Erlebnis in der Bastei ab und schaffen dabei einmalige und unverwechselbare Erinnerungen.

Saisonale Höhepunkte
Wer nun denkt, in der Bastei komme man nur bei sommerlichen Wetter auf seine Kosten, wird spätestens dann eines Besseren belehrt, wenn er an einem der zahlreichen, nebelummantelten Herbsttage auf die betörenden Kronen der historischen Rotbuchenbestände (Fagus sylvatica) stößt, welche das Blütenmeer unzähliger Wald- und Wiesenblüher vergangener Frühlings- und Sommermonate ersetzen.
In den Wintermonaten werden die gefrorenen Gesteinskanten von glitzernden Eiszapfen geschmückt, während sich mit ein wenig Glück auch einige Bergfinken (Fringilla montifringilla) sehen lassen. Wo im Sommer noch zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ihre Heimat fanden, kehrt mit dem Winter eine beachtliche Stille ein, die der Bastei noch einmal einen ganz besonderen Reiz verleiht.
Frühjahr: Zahlreiche Wald- und Wiesenblüher setzen bunte Akzente, und das Zwitschern der Vogelbrut erfüllt die Täler.
Sommer: Die Felsen erwärmen sich, Libellen tanzen über Tümpeln, und abends ertönen die Rufe der Frösche.
Herbst: Das Rotbuchenlaub leuchtet in sattem Orange und Gelb, während Zugvögel auf ihrem Weg Richtung Süden Rast in der Region machen.
Winter: Mit etwas Glück legt sich eine dünne Schneedecke über die Felsen, Eiszapfen glitzern an den Kanten und seltene Wintergäste wie Bergfinken sind zu beobachten.

Seltene Tier- und Pflanzenarten
Der atemberaubende Charakter der Bastei schafft dabei auch verschiedenste, einzigartige Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Im Jahre 1992 wurde etwa der Wanderfalke (Falco peregrinus) erfolgreich neu angesiedelt. Auch der Uhu (Bubu bubu) und der eurasische Lux (Lynx lynx) finden in den Strukturen der Felsformationen perfekte Schutz- und Brutbedingungen.
Im gesamten Elbsandsteingebirge finden sich des weiteren über 30 verschiedene Farnarten. Der Gesägte Tüpfelfarn (Polypodium interjectum) gilt dabei als besonders erwähnenswert, da er lediglich an ausgewählten Stellen gedeiht und daher in der gesamten Region als äußerst selten gilt.
Heidekraut (Calluna spec.), sowie Färber- und Besenginster (Cytisus spec.) sind ebenso in der Bastei zu finden wie der Geißklee (Cytisus spec.) und der Trauben-Gamander (Teucrium botrys).

Attraktionen, Camping, Übernachtung
Campingfreunde haben im Reisemobil- und Caravanpark Bastei die Möglichkeit, ihre Lager nur etwa 3,5 Kilometer von der Bastei entfernt aufzuschlagen. Der Wanderweg beträgt etwa 45 Minuten. Es stehen bei Bedarf oder Notwendigkeit allerdings auch Shuttles zur Verfügung.
Das Berghotel Bastei befindet sich unmittelbar an der Basteibrücke und bietet neben einem direkten Anschluss auch einen wundervollen Ausblick für alle Romantiksuchende, die gerne über Nacht bleiben möchten. Eine Panorama-Bar und die Bastei-Lounge sorgen hier ebenfalls für das leibliche Wohl und bieten Entspannung und Genuss nach einem abenteuerlichen Wandertrip.
Freunde der Gartenkultur sollten auf jeden Fall auch einen Besuch im Rhododendronpark auf der „kleinen Bastei“ einplanen. Die Gründung dieses Kleinods geht bereits auf den „Grafen von der Recke“ um 1870 zurück. Der heutige Park beherbergt neben 28 Rhododendronarten auch verschiedene Raritäten an Laubbäumen, Farnen, eine alte Magnolie, einige exotische Nadelgehölze und viele verschiedene Blühsträucher.
Fazit
Die Bastei ist der beste Beweis dafür, dass man für spannende Erlebnisse in der Natur nicht fern reisen muss. Egal ob für einen atemberaubenden Wanderurlaub oder einen romantischen Kurztrip – die Bastei lockt mir ihren spektakulären Felsformationen, der historischen Basteibrücke und dem weiten Blick über das Elbtal für ein unvergessliches Naturerlebnis, das lange im Gedächtnis bleibt. Wer einmal dort war, versteht, warum dieser Ort bereits seit Jahrhunderten Menschen begeistert – und immer wieder aufs Neue verzaubert.