Frösche für Einsteiger – Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.)

Wer als Einsteiger Frösche in seinem Terrarium halten möchte, sollte sich neben Weißbart-Ruderfröschen (Polypedates leucomystax) oder der Korallenfinger-Laubfröschen (Ranoidea caerulea) auch einmal den Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.) – die Froschart, mit dem wohl ruhigsten Gemüt – genauer ansehen. In diesem Beitrag möchten wir dir daher alles über die äußerst unkomplizierte Haltung von Schmuckhornfröschen (Ceratophrys spec.) näher bringen.

Grafik: Schmuckhornfrosch (Ceratophrys ornata) beim Baden
Grafik: Schmuckhornfrosch (Ceratophrys ornata) beim Baden



Der Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.)

…stammt ursprünglich aus dem südlichen Amerika und lebt dort in feuchten Lebensräumen mit subtropischem Klima. Die Heimat der Schmuckhornfrösche liegt daher vor allem in Bolivien, Argentinien, Brasilien und Paraguay. Adulte Schmuckhornfrösche erreichen eine Größe von bis zu 15cm und ein Gewicht von bis zu 500g. Wie bei vielen Froscharten, sind die Weibchen jedoch meist deutlich größer als die männlichen Exemplare. Ausgewachsene Tiere können demnach beeindruckende Größen erreichen, benötigen dann jedoch auch entsprechenden Platz! Die Haltung sollte in jedem Fall immer einzeln erfolgen, da Schmuckhornfrösche alles verspeisen, was in ihr gieriges Maul passt! Zwar sind sie nicht sonderlich aktiv – die meiste Zeit ruhen sie lediglich mehr oder weniger tief in das Substrat eingegraben – ist der Hunger jedoch einmal geweckt, werden bei der Nahrungsaufnahme schließlich keine Unterschiede mehr gemacht. Wer sich auf der Suche nach einem aktiven Haustier befindet, für den ist der Schmuckhornfrosch daher auf jeden Fall nicht die richtige Wahl! Je nach Haltungsbedingungen und Charakter des Tiers kann es vorkommen, dass sich Schmuckhornfrösche über längere Zeit (teilweise über Monate hinweg) im Substrat verbuddeln und während dieser Zeit folglich auch nicht zu sehen sind. Das ist jedoch völlig normal und nur in seltenen Fällen ein Grund zur Sorge!
In Kultur befinden sich hauptsächlich C. cranwellii und C. ornata. Vor allem C. cranwellii werden auf Grund ihrer Toleranz und ihres relativ geringen Einstiegspreises gerne von Anfängern für die Haltung gewählt. C. cornuta ist etwas seltener in Kultur. Darüber hinaus existieren noch weitere Arten wie C. calcarata, C. aurita, C. joazeirensis, C. stolzmanii und C. testudo. Von den jeweiligen Arten existieren wiederum zahlreiche Farbvarianten und Kreuzungen, sogenannte „Morphs“, mit denen sich auch beachtliche Sammlungen anlegen lassen. Da sich Schmuckhornfrösche generell eher vergraben, sind sie letztendlich auch keine lauten Begleiter. Quaken werden sie lediglich nach Simulation einer Regenzeit, wenn die Paarungswilligkeit einsetzt oder wenn sie sich akut unwohl, bzw. bedroht fühlen.
Viele Züchter ermöglichen ihren Schmuckhornfröschen über die Winterzeit auch eine über mehrere Monate andauernde Trockenruhe. Hierbei wird die Temperatur schrittweise auf bis zu 15°C abgesenkt und der Feuchtegrad im Terrarium zurückgefahren. Die Schmuckhornfrösche verkapseln sich dann in einer Art Schutzschicht unter der Erde und beginnen eine Ruheperiode einzulegen. Die Notwendigkeit dieser Trockenruhe in Kultur ist jedoch umstritten und wird häufig diskutiert. In der Regel funktioniert die Haltung auch ohne Ruhephase problemlos.

– Schmuckhornfrosch vergräbt sich nur: Was kann ich tun?!
„Je nach Haltungsbedingungen und Charakter des Tiers kann es vorkommen, dass sich Schmuckhornfrösche über längere Zeit (teilweise über Monate hinweg) im Substrat verbuddeln und während dieser Zeit folglich auch nicht zu sehen sind. Das ist jedoch völlig normal und nur in seltenen Fällen ein Grund zur Sorge!“

Fortpflanzung

Die Zucht von Schmuckhornfröschen (Ceratophrys spec.) gilt als ziemlich schwierig, da zunächst zwei paarungswillige Tiere im geeigneten Zeitpunkt aufeinander treffen müssen, bevor man sie nach dem vollzogenen Paarungsakt direkt wieder voneinander trennt. Die Geschlechtsreife ist nach etwa ein-einhalb bis zwei Jahren erreicht. Beabsichtigt man die Zucht, muss man zunächst eine Art Regenzeit simulieren. Zur Eiablage muss darüber hinaus ein geeignetes Wasserbecken vorhanden sein, in welches der Laich abgegeben und anschließend von einem Männchen befruchtet werden kann. Nach etwa vier Wochen treten die ersten kleinen Jungtiere dann bereits ihren Landgang an. Spätestens jetzt sollten die Tiere auch voneinander separiert werden, um Verluste durch Kannibalismus zu vermeiden.

Grafik: Schmuckhornfrosch (Ceratophrys ornata)
Grafik: Schmuckhornfrosch (Ceratophrys ornata)



Das Terrarium – Maße und Bepflanzung

In der Beschaffenheit des Terrariums bestehen ebenfalls nicht all zu hohe Ansprüche. Für die Haltung von einem Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.) empfiehlt sich ein Mindestmaß von 60x40x30cm (BxTxH). Da sich Schmuckhornfrösche hauptsächlich im Substrat aufhalten, sollte ein ausreichend großer Erdanteil vorhanden sein. Die Bepflanzung sollte sich auf ein Minimum beschränken, da Schmuckhornfrösche bei ihrer Suche nach einer geeigneten Stelle zum vergraben alles umgraben werden, was sie können. Eine dekorative Rückwand in Kombination mit ein oder zwei robusten Pflanzen ist für den Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.) vollkommen ausreichend. Gute Erfahrungen haben wir mit der Zimmerwein-Art Parthenocissus striata machen können. Die überhängenden Ranken werden dann gerne als zusätzliche Versteckmöglichkeit angenommen. Verschiedene Bromelien werden auch gut angenommen, in so fern sie gut befestigt sind und das Lichtangebot stimmt.
Da sich Schmuckhornfrösche wie bereits erwähnt hauptsächlich unterirdisch im Substrat befinden, reicht eine Heizleuchte in der Regel als alleinige Beleuchtung aus. Auf Heizmatten unter dem Terrarium sollte man allerdings verzichten, da diese die Tiere unter Umständen schnell austrocknen können! Gibt die Gestaltung des Terrariums eine üppige Bepflanzung her, lassen sich grundsätzlich allerings eine sehr große Bandbreite an Terrarienpflanzen verwenden. Wichtig ist lediglich, dass die ausgewählten Pflanzen zueinander ähnliche und zu den Schmuckhornfröschen passende Wachstumsbedingungen aufweisen. In der Regel sind dies dann eher nicht so lichthungrige Pflanzen.
Als Substrat empfehlen wir auch hier Floragard Schildkröten und Terrarien Substrat*. Dieses Substrat ist zwar etwas aufgekalkt, enthält jedoch von Haus aus keinerlei Düngerstoffe. Bei Schmuckhornfröschen sollte man auch komplett auf eine Düngung verzichten, da die Tiere die Düngemittel über die Haut aufnehmen würden und folglich Schäden erhalten. Die Bewässerung des Substrates sollte ebenfalls entsprechend achtsam erfolgen, damit das Substrat nicht zu sehr vernässt. Es sollte jedoch auch nicht zu stark austrocknen. Optimal ist ein stets frisches, leicht feuchtes Substrat. Natürlich kann man auch reinen Torf oder Kokos-Humus verwenden. Die Entscheidung liegt hier ganz bei dir. Da Schmuckhornfrösche sehr viel Nahrung aufnehmen und dementsprechend auch recht viel koten und urinieren, ist es allerdings erforderlich, dass komplette Substrat etwa alle zwei Monate komplett auszuwechseln!

Schmuckhornfrosch beim Baden
Grafik: Schmuckhornfrosch (Ceratophrys cranwellii) beim Baden unter Parthenocissus striata



Das Terrarium – Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die optimalen Haltungsbedingungen liegen bei etwa 25-28°C mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit zwischen 60-80%. Die Belichtungs- und Heizdauer sollte bei etwa 13 Stunden liegen und 12 Stunden nicht unterschreiten. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich hervorragend mit einer kleinen Sprühflasche regulieren. In der Regel reicht es aus, im Terrarium einmal pro Tag zu sprühen, um die Luftfeuchtigkeit aufrecht zu erhalten. In größeren Terrarien können natürlich auch Beregnungsanlagen zum Einsatz kommen. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich!

Nahrung / Futter

Schmuckhornfrösche (Ceratophrys spec.) gelten hinsichtlich der Nahrung nicht als sonderlich wählerisch. Auf dem Speiseplan stehen sowohl Heimchen und Grillen*, aber auch Stummelfliegen/Krullfliegen (Terflys)*. Alle paar Monate können auch kleine Baby-Mäuse verfüttert werden. Hierbei sollte man jedoch sehr sparsam vorgehen, um eine ausgewogene Ernährung aufrecht zu erhalten. Ansonsten fressen Schmuckhornfrösche fasst alles, was in ihr Maul passt. Würmer, Maden und Wachsmaden können ebenfalls verfüttert werden. Das Futter sollte – wie bei fast allen Amphibien – in regelmäßigen Abständen mit im Fachhandel erhältlichen, auf Amphibien abgestimmten Calcium-* und Vitaminpulver* angereichert werden, um eine ausreichende Versorgung mit allen für ein gesundes Wachstum benötigten Nährstoffen zu gewährleisten. Die Fütterung erfolgt – je nach Aktivität des Tiers und aufgenommer Futtermenge – etwa einmal die Woche oder seltener. Wenn die Tiere eine Weile keine Nahrung aufnehmen, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Auf Grund ihrer geringen Aktivität haben sie einen relativ geringen Energiebedarf, den sie mit ihrer aufgenommenen Nahrung eine beachtlichte Zeit decken können.

– Schmuckhornfrosch frisst nicht. Was kann ich tun?!
„Wenn die Tiere eine Weile keine Nahrung aufnehmen, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Auf Grund ihrer geringen Aktivität haben sie einen relativ geringen Energiebedarf, den sie mit ihrer aufgenommenen Nahrung eine beachtlichte Zeit decken können.“

Vergesellschaftung mit anderen Arten

Schmuckhornfrösche eignen sich lediglich für die Einzelhaltung und können weder mit Tieren der gleichen Art, noch mit anderen Frosch-Arten vergesellschaftet werden, da Schmuckhornfrösche grundsätzlich alles fressen, was in ihr Maul passt.
Da wir an dieser Stelle jedoch nur aus eigenen Erfahrungen sprechen können, solltest du deine Vorhaben und offenen Fragen vor einem möglichen Besatz immer noch einmal mit deinem Züchter oder Händler abklären!




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