Frösche für Einsteiger – Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea)

Wer als Einsteiger Frösche in seinem Terrarium halten möchte, steht zunächst vor einer großen Auswahl an verschiedensten Gattungen und Arten, die sich für die Terrarienhaltung eignen. Neben Pfeilgiftfröschen – die mit ihrer regelrecht farbenfrohen Erscheinung zwar einen echten Hingucker bieten, allerdings auch relativ spezifische Haltungsbedingungen erfordern und in den meisten Regionen Deutschlands sogar meldepflichtig sind – existieren weitaus tolerantere Arten wie Weißbart-Ruderfrösche (Polypedates leucomystax) oder der Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea).
Besonders Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) haben eine hohe Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren und gelten als Kulturfolger zudem als äußerst friedliche Zeitgenossen, die sich auch gerne per Hand füttern lassen. Diese Eigenschaften machen sie – einige Bedingungen vorrausgesetzt – natürlich zu perfekten Begleitern in deinem Terrarium. In diesem Beitrag möchten wir dir daher alles über die Haltung von Korallenfinger-Laubfröschen (Ranoidea caerulea) näher bringen.

Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Rhanoidea caerulea) im Trichter einer Bromelie
Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea) im Trichter einer Bromelie



Der Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea)

…stammt ursprünglich aus dem nordöstlichen Australien (vor allem Queensland) und lebt dort in feuchten Lebensräumen mit subtropischem bis tropischem Klima ohne Fröste. Durch Ansalbung existieren mittlerweile aber auch Vorkommen in Florida, USA. Ranoidea caerulea hat ähnlich wie das Chamäleon die Fähigkeit, seine Farbe abhängig von Umgebung und Stimmung zu verändern. Die Färbung variiert demnach von grün, über blau-grün/türkis bis hin zu gräulichen und bräunlichen Tönen. Adulte Tiere erreichen eine Größe zwischen 10 und 15cm, wobei die Weibchen deutlich größer werden, als die Männchen. Ausgewachsene Tiere können demnach beeindruckende Größen erreichen, benötigen dann jedoch auch entsprechenden Platz! Die Haltung sollte in Kleingruppen, mindestens jedoch paarweise erfolgen. Bei der Gruppenhaltung ist auch bei Korallenfingern bestmöglich darauf zu achten, dass sich die Weibchen in der Mehrzahl befinden.
Korallenfinger sind wie viele Frösche hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. Über den Tag ruhen sie sich vorwiegend auf Blättern oder an Ästen und Stämmen aus. Es handelt sich ferner um sehr ortstreue Tiere, die immer wieder ihren Lieblingsplatz aufsuchen werden. Generell kann man sie – ebenfalls wie Weißbart-Ruderfrösche (Polypedates leucomystax) – als relativ aktive, aber auch als ruhige und friedliche Zeitgenossen beschreiben, die sich auch gerne einmal auf die Hand nehmen lassen. Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) scheinen darüber hinaus auch eine antibakterielle und antivirelle Hautabsonderung zu besitzen, weshalb Ranoidea caerulea auch für die Pharmaindustrie von Bedeutung zu sein scheint.

Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Rhanoidea caerulea) im Trichter einer Bromelie
Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea) im Trichter einer Bromelie

Fortpflanzung

Die Zucht von Korallenfinger-Laubfröschen (Ranoidea caerulea) ist etwas komplizierter und erfordert sowohl etwas Aufwand, als auch Geduld. Die Geschlechtsreife ist nach etwa zwei Jahren erreicht. Beabsichtigt man die Zucht, muss man zunächst eine Art Regenzeit simulieren. Zur Eiablage muss darüber hinaus ein für das paarungswillige Weibchen geeignetes Wasserbecken vorhanden sein, in welches die Eier abgegeben und anschließend von einem Männchen befruchtet werden können. Die Wasstertemperatur darf hierfür die untere Grenze von 28°C jedoch nicht unterschreiten und sollte im Bereich zwischen 28°C und 35°C liegen! Insgesamt werden etwa 200-300 Eier abgegeben, die in einem gallertartigen Ballen zum Grunde sinken und sich dort anschließend weiter entwickeln. Nach etwa drei Tagen schlüpfen dann bereits die ersten Kaulquappen. Die gesamte Metarmorphose ist nach etwa zwei bis drei Monaten vollendet. Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) weisen außerdem ein sehr interessantes Sozialverhalten auf, welches auch bei der Fortpflanzung sehr spannend zu beobachten ist, da die Männchen sowohl die Gelege, als auch die Jungtiere zu schützen scheinen.

Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Rhanoidea caerulea) beim Farbwechsel zwischen grau und grün/grün-blau
Grafik: Korallenfinger-Laubfrosch (Ranoidea caerulea) beim Farbwechsel zwischen grau und grün/grün-blau



Das Terrarium – Maße und Bepflanzung

In der Beschaffenheit des Terrariums bestehen ebenfalls nicht all zu hohe Ansprüche. Für die Haltung von 2-3 Korallenfinger-Laubfröschen (Ranoidea caerulea) empfiehlt sich ein Mindestmaß von 80x40x50cm (BxTxH). Unsere Klassiker an Rankpflanzen wie Ficus (Ficus pumila oder F. scandens syn. F. quercifolia), die Mini-Monstera (Raphidophora tetrasperma) und verschiedene Arten an russischem Wein (Cissus discolor, Cissus x „Elen Danica“, usw…) sind teils zwar etwas schwieriger zu beschaffen, für die Bepflanzung allerdings auch für Korallenfinger zu empfehlen. Natürlich kann man auch verschiedene Bromelien, Begonien und sogar Tillandsien verwenden. Besonders groß- und festblättrige Pflanzen wie Bromelien werden von Korallenfingern gerne angenommen. Wichtig ist lediglich, dass die ausgewählten Pflanzen zueinander ähnliche und zu den Korallenfingern passende Wachstumsbedingungen aufweisen.
Als Substrat empfehlen wir auch hier Floragard Schildkröten und Terrarien Substrat*. Dieses Substrat ist zwar etwas aufgekalkt, enthält jedoch von Haus aus keinerlei Düngerstoffe. Die Pflanzen wurzeln in diesem Substrat sehr schnell ein, müssen jedoch auch frühzeitig und regelmäßig gedüngt werden. Hierbei sollte man natürlich darauf achten, dass die Tiere auf keinen Fall in Kontakt mit den Düngemitteln oder Düngemittelresten kommen. Die Bewässerung des Substrates sollte dann auch entsprechend achtsam erfolgen, damit das Substrat nicht zu sehr vernässt und folglich auch keine Düngemittel an die Oberfläche des Substrates gelangen. Natürlich kann man auch reinen Torf oder Kokos-Humus verwenden. Die Entscheidung liegt hier ganz bei dir.

Grafik: Geeignetes Terrarium für Korallenfinger-Laubfrösche (Rhanoidea caerulea)
Grafik: Geeignetes Terrarium für Korallenfinger-Laubfrösche (Rhanoidea caerulea)



Das Terrarium – Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die optimalen Haltungsbedingungen liegen bei etwa 23-28°C mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit zwischen 60-70% (frisch geschlüpfte Jungtiere bei etwa 70-80%). Spitzentemperaturen von bis zu 35°C werden vertragen, wenn sie sich auf kleinere Flächen zum „sonnen“ beschränken. Je nach Abwärmeproduktion der verwendeten Beleuchtung, ist der Einsatz einer Wärmelampe nur optional nötig. Die Belichtungsdauer sollte bei etwa 13 Stunden liegen und 12 Stunden nicht unterschreiten. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich hervorragend mit einer kleinen Sprühflasche regulieren. In der Regel reicht es aus, im Terrarium einmal pro Tag zu sprühen, um die Luftfeuchtigkeit aufrecht zu erhalten. In größeren Terrarien können natürlich auch Beregnungsanlagen zum Einsatz kommen. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich! In der Nacht sollten die Temperaturen etwas absinken. Die Luftfeuchtigkeit darf hierbei dann auf bis zu 90% ansteigen.

Nahrung / Futter

Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) gelten hinsichtlich der Nahrung nicht als sonderlich wählerisch. Auf dem Speiseplan stehen sowohl Heimchen und Grillen*, aber auch Fruchtfliegen (Drosophila spec.)* und Stummelfliegen/Krullfliegen (Terflys)*. Ab und an verspeisen sie als kleines Leckerli aber auch gerne mal ein paar Springschwänze* oder weiße Asseln*. Alle paar Monate können auch kleine Baby-Mäuse verfüttert werden. Hierbei sollte man jedoch sehr sparsam vorgehen, um eine ausgewogene Ernährung aufrecht zu erhalten. Ansonsten fressen Korallenfinger fasst alles, was in ihr Maul passt. Würmer, Maden und Wachsmaden können ebenfalls verfüttert werden. Das Futter sollte – wie bei fast allen Amphibien – in regelmäßigen Abständen mit im Fachhandel erhältlichen, auf Amphibien abgestimmten Calcium-* und Vitaminpulver* angereichert werden, um eine ausreichende Versorgung mit allen für ein gesundes Wachstum benötigten Nährstoffen zu gewährleisten. Die Fütterung erfolgt etwa alle zwei bis drei Tage.

Vergesellschaftung mit anderen Arten

Korallenfinger-Laubfrösche (Ranoidea caerulea) eignen sich vor allem für die Vergesellschaftung mit Weißbart-Ruderfröschen (Polypedates leucomystax). Da Ranoidea caerulea jedoch – ähnlich wie der Schmuckhornfrosch (Ceratophrys spec.) – fast alles frisst, was seine Aufmerksamkeit erregt und in sein Maul passt, sollte jedoch auf ein ähnliches Größenverhältnis geachtet werden, damit die Ruderfrösche nicht versehentlich verspeist werden. Weisen die Korallenfinger und die Ruderfrösche allerdings in etwa die gleiche Größe auf, klappt die Vergesellschaftung meist problemlos. Von der Vergesellschaftung mit Arten von Pfeilgiftfröschen oder Schmuckhornfröschen wird jedoch abgeraten! Da wir an dieser Stelle jedoch nur aus eigenen Erfahrungen sprechen können, solltest du deine Vorhaben und offenen Fragen vor einem möglichen Besatz immer noch einmal mit deinem Züchter oder Händler abklären!




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